Servus, liebe Leserinnen und Leser!
Herzlich willkommen zu einem weiteren Blogeintrag von CP Intensivpflege GmbH. Heute widmen wir uns einem besonders relevanten Thema: dem Trachealkanülenmanagement.
Es gibt verschiedene Indikationen für eine Tracheotomie, darunter:
- Langzeitbeatmung infolge von Unfällen oder nach Operationen
- Neurologische Erkrankungen, die den Schluckreflex beeinträchtigen
- Strahlenbehandlungen im Kopf- oder Halsbereich
- Kehlkopflähmungen oder deren Entfernung
- Akute oder chronische Blockaden der Atemwege durch Fremdkörper, Schwellungen oder Tumore
- Und natürlich chronische Lungenerkrankungen.
Ab wann spricht man von einer Langzeitbeatmung?
Ein interessanter Fakt, den viele nicht wissen: Wenn jemand länger als 72 Stunden beatmet wird, spricht man bereits von einer Langzeitbeatmung. In solchen Fällen sollte man über eine Tracheotomie nachdenken.
Ein kleiner historischer Exkurs: Die Tracheotomie ist eine der ältesten bekannten chirurgischen Eingriffe. Erste Hinweise darauf finden sich in einem Papyrus aus dem Jahr 1500 v.Chr. Im Mittelalter kam erstmals die Verwendung von gekrümmten Röhrchen auf. Und im 18. Jahrhundert war die Tracheotomie insbesondere bei Diphtherie-Epidemien und Croup eine gängige Praxis. Allerdings war die Sterblichkeitsrate damals recht hoch, hauptsächlich aufgrund der eingeschränkten hygienischen Bedingungen.
Welche Anlageformen eines Tracheostomas gibt es?
Es gibt verschiedene Methoden, ein Tracheostoma anzulegen. Die bekanntesten sind die chirurgische und die dilatative Tracheotomie. Die chirurgische Methode kann weiter in allgemein chirurgische und HNO-chirurgische Tracheotomie unterteilt werden. Wer beide Methoden live erlebt hat, so wie ich, kann die Unterschiede deutlich erkennen. Persönlich finde ich, dass HNO-chirurgische Eingriffe ästhetischer und mit weniger Komplikationen verbunden sind.
Es gibt viele Vorteile eines chirurgischen Tracheostomas:
- Es schützt die Strukturen des Nasen-Rachen-Raums und vermeidet Verletzungen der Stimmbänder, der Nase und des Kehlkopfes.
- Es ermöglicht eine gründliche Mund- und Rachenpflege.
- Es führt zu weniger Wundinfektionen im Vergleich zu perkutanen Tracheotomien.
Die dilatative Tracheotomie hingegen hat andere Vorteile:
- Sie kann schnell durchgeführt werden.
- Sie ist kosteneffizienter im Vergleich zu chirurgischen Tracheotomien.
- Das Tracheostoma verschließt sich schneller, wenn die Kanüle entfernt wird.
Natürlich gibt es auch Komplikationen, die bei einer Tracheotomie auftreten können, sowohl unmittelbare als auch Spätkomplikationen. Dazu gehören Nachblutungen, Hautemphysem, Infektionen, Kanülenobstruktion, Druckgeschwüre, Trachealstenosen, Tracheomalazie, Granulome und tracheoösophageale Fisteln.